Wo stehen wir gerade und wo geht’s hin?

Ein intensives Jahr liegt hinter der Villa Sturmfrei. Nachdem wir uns 2019 als kleine Gruppe – noch unter dem Namen Miezhasen e.V. – auf die Suche nach einem Haus, das zu uns passt, gemacht haben, sind wir in den letzten 12 Monaten trotz Pandemie mächtig voran gekommen. Im diesem Jahr soll es nun richtig losgehen: Wir wollen uns um ein städtisches Grundstück bewerben – und wir werden Eure Unterstützung brauchen!

Eine kernige Gruppe steht

Wir sind inzwischen zehn erwachsene Menschen zwischen 30 und 50 Jahren und 7 Kinder. Wir haben viel diskutiert und schließlich ein Grobkonzept für unser gemeinschaftliches Wohnen und Wirken ins Quartier sowie unser Selbstverständnis (fast) komplett ausformuliert. Für uns ist es wichtig, als Gruppe nicht zu groß zu sein, um schnell Entscheidungen treffen zu können, aber auch nicht zu klein, um alle Aufgaben voranzutreiben. Sobald ein konkretes Haus in Aussicht steht, können wir wachsen. Damit wir mit möglichst vielen Wohnprojektinteressierten und Unterstützer:innen in Kontakt kommen, organisieren wir seit diesem Sommer etwa alle zwei Monate ein offenes Kennenlern-treffen, z.B. als Gartenbrunch. Wir möchten gerne noch etwas älter, jünger und bunter werden.

Die Grundstücksausschreibung startet Mitte 2022

Rostock ist 30 Jahre nach der Wende durchsaniert und fast ausverkauft. Das bedeutet für die Villa Sturmfrei, dass wir quasi keine Aussicht darauf haben, ein bestehendes Gebäude in annehmbarer Lage zu finden, zu kaufen und zu sanieren. Aussichten für Wohnprojekte gibt es hier eher für Neubauten. Und tatsächlich öffnet sich die Stadtverwaltung nach Jahren der Blockade gegenüber gemeinschaftlichen Wohnformen nun langsam. Uns interessiert ganz konkret ein Modellstadtteil, der in den nächsten fünf bis zehn Jahren hier entstehen soll: Das WarnowQuartier. Das Entwicklungsverfahren ist leider mühsam und langsam, weil alle mitreden wollen. Wir erwarten die erste Ausschreibung für einen Teil der Wohngrundstücke frühestens im Frühjahr 2022.

Wir haben ein Architekturbüro

Um bei der Grundstücks-Ausschreibung mitmischen zu können, brauchen wir ein Architekturbüro, das mit uns ein Konzept erarbeitet und später auch die weitere Planung und die Bauphase gestaltet. Obwohl es in unserer Gegend kaum Architekturbüros mit Wohnprojekterfahrung gibt, haben wir zwei solcher Büros gefunden, uns einige Male mit Ihnen ausgetauscht. Im Dezember haben wir uns für eines entschieden. Wir sind gespannt, welche Lösungen wir für unsere Vorstellungen von gemeinschaftlich genutzten Wohnzimmern, Küchen und Bädern entwerfen.

Wir sind Teil des Mietshäusersyndikats

Wir haben uns bereits früh für eine Organisationsform entschieden: Wir werden ein Projekt im Mietshäusersyndikat und sind seit 2020 dort Mitglied. In diesem Jahr hatten wir mehrere Treffen mit anderen Projekten des Syndikats aus Lübeck, Greifswald, Rostock und Berlin. So haben wir aus dem Netzwerk viel Input bekommen und können Fehler vermeiden. Einige Ideen haben wir schon umgesetzt. Außerdem ist das Konzept des Mietshäusersyndikats unserem zukünftigen Kreditgeber, der GLS-Bank, gut bekannt. Wir müssen also keine Kämpfe führen, um eine Bank davon zu überzeugen, dass solch ein Wohnprojekt klappt. Mehr zum Mietshäusersyndikat gibt’s hier zu lesen: https://www.syndikat.org/de.

In Rostock sind wir bekannt

Anfang des Jahres wurde aus den „Miezhasen“ die „Villa Sturmfrei“. Passend dazu entstand auch unser neues Logo, mit dem wir dann in die Kommunikations-Offensive gegangen sind: Ihr findet uns jetzt im Netz mit einer Webseite, auf dem Rostocker Aktivenportal stadtgestalten.org sowie auf Instagram und Twitter. Auf diesen Kanälen haben wir schon eine Community von über 300 Menschen. Nach dem Sommer, als die Pandemie Veranstaltungen langsam wieder zuließ, sind wir bei einigen öffentlichen Aktionen dabei gewesen, z.B. beim Rostocker Klimaaktionstag. Auch in der Presse – konkret in der Rostocker Straßenzeitung „Strohhalm“ und in der „Ostseezeitung“ – waren wir schon mit großen Berichten vertreten.

Wir haben uns lokal gut vernetzt

Bekannt sind wir inzwischen auch in der Stadtverwaltung und der -politik. Wir hatten einen guten Austausch mit dem Planungsbereich, der das WarnowQuartier entwickelt und haben uns bei mehreren Fraktionen der Bürgerschaft und einigen Ämtern vorgestellt. Last but not least sind wir sehr aktiv im Arbeitskreis Wohnprojekte – einem Zusammenschluss von Leuten aus Rostock und Umgebung, die sich für mehr gemeinschaftliches Wohnen in Rostock einsetzen. Mit dem Arbeitskreis haben wir eine Diskussionsveranstaltung zu Wohnprojekten organisiert, die über 250 Klicks auf YouTube und jede Menge positive Rückmeldungen bekam.

Das steht 2022 an: Grundstück gewinnen, Haus planen, Geld sammeln

In 2022 geht es also richtig los: Wir werden uns an einer anstehenden Konzeptvergabe von Grundstücken der Stadt Rostock beteiligen – und wollen natürlich ausgewählt werden! Dafür entwickeln wir in den nächsten Monaten mit unserem Architekturbüro ein cooles Konzept für einen Neubau im WarnowQuartier inklusive Finanzplan. Das Konzept wollen wir nicht mehr als Verein sondern als GmbH einreichen – also müssen wir diese gründen, so wie es alle Mietshäusersyndikatsprojekte machen. Natürlich wollen wir uns auch als Gruppe weiter entwickeln und zusammen wachsen.

Mit dem baulichen Konzept für die Ausschreibung fangen wir an, Geld in die Hand zu nehmen. Doch das ist erst der erste, kleine Kostenfaktor. Wenn sich abzeichnet, dass wir uns mit unserem Konzept in der Ausschreibung durchsetzen, gehen dann in die Planungsphase des Hauses – da geht es dann um große Summen. Die Kosten für das Projekt wollen wir – wie bei Projekten des Mietshäusersyndikats üblich – überwiegend über Bankkredite der GLS-Bank und mithilfe von Direktkrediten decken.

Und da kommt ihr ins Spiel. Haltet eure Ohren und Augen offen, wenn wir auf euch zukommen. Tragt Euch gerne auf einem unserer Kanäle ein, damit ihr keine Infos verpasst. Nehmt euch Zeit für eine Tasse Tee und ein nettes Gespräch mit uns und wenn ihr dann könnt und mögt – werdet mit einem Direktkredit Teil unseres tollen Projektes und helft uns ein großes Wohnprojekt in Rostock zu entwickeln, das allen zeigen kann: Es geht auch anders!

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